Ist dir schon mal aufgefallen, wie sich deine eigene Konsequenz beim Training von der deiner besseren Hälfte des anderen Geschlechts, deiner Geschwister oder deiner FreundInnen unterscheidet? Unterschiede in der Willenskraft hängen primär von der Persönlichkeit einer Person und ihrem sozialen Umfeld ab, viel mehr als von ihrem Geschlecht. Aber trotzdem gibt es einige Punkte, die beim Vergleich der Geschlechter im Hinblick auf die Entschlossenheit und Hingabe in Sachen Workoutroutine auffallen.
Kontaktfreudigkeit vs. Konkurrenzdenken
Wenn wir vergleichen, wie viele Männer und wie viele Frauen im Fitnessstudio alleine trainieren, stehen wahrscheinlich die Männer an erster Stelle. Schauen wir uns hingegen die Teilnehmer der meisten Fitnesskurse genauer an, machen Frauen den größten Teil der motivierten Teilnehmerinnen aus. Warum das so ist? Ein sehr interessanter Ansatz zur Erklärung dieser Frage liegt in den vermuteten Unterschieden zwischen dem männlichen und weiblichen Gehirn, die von Geburt an vorhanden sind und unsere Impulse, Werte und Realität beeinflussen. Während das männliche Gehirn stark durch Testosteron beeinflusst wird, wodurch sich Männer im fortschreitenden Alter stärker für Wettkampf und Macht interessieren, wird das weibliche Gehirn durch den höheren Östrogenpegel beeinflusst, was bei Frauen zu Kontaktfreudigkeit und Kommunikationsbedürfnis führt. Aus diesem Grund fällt es vielen Frauen leichter, sich an eine Trainingsroutine zu halten, wenn sie Fitnesskurse zusammen mit FreundInnen besuchen.
Das weibliche Verlangen nach sozialen Kontakten ist auch im Hinblick auf die Willenskraft und das Rubikonmodell der Handlungsphasen von Relevanz. Auch wenn wir oft betonen, wie wichtig Motivation ist, ist es doch die Willenskraft, die uns letztendlich zum Handeln bewegt. Unsere Motivation ist sozusagen der Motor und unsere Willenskraft der Treibstoff, der ihn am Laufen hält. Das Rubikonmodell zieht klare Grenzen zwischen Motivation und Handlung. Es besagt, dass eine Person weit mehr Willenskraft aufbringen muss, wenn sie gegen äußere Widerstände angehen muss, die sie möglicherweise an ihrem Ziel zweifeln lassen oder daran, ob sich die harte Arbeit dafür auszahlt. Ein typischer äußerer Widerstand sind soziale Interaktionen: Wenn du zum Beispiel ein Fitnessziel wie Abnehmen oder Leistungssteigerung erreichen willst, musst du oft bereit sein, für eine Weile auf das wöchentliche Abendessen und Trinken gehen im Bekanntenkreis zu verzichten. Durch die Wirkung des Testosterons kann es Männern leichter fallen als Frauen, derartige Ablenkungen zu ignorieren und sich weiterhin auf ihr Ziel zu fokussieren. Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit Kompromisse zu schließen: Beim Freeletics Training können Frauen in einer Gruppe trainieren und müssen sich somit nicht zwischen Training und FreundInnen entscheiden. So wird die Cocktailrunde vom Freitagabend zur Laufgruppe am Samstagmorgen und genau dieser soziale Aspekt ist der Grund, warum viele nicht genug vom Training bekommen können.
Multitasking: ein Wettbewerbsvorteil?
Es heißt, dass Frauen besser im Multitasking seien als Männer. Auch wenn diese Fähigkeit für die moderne Frau extrem nützlich ist, die häufig Beruf, Familie, Sport und andere Hobbies unter einen Hut bringen muss, kann sie dazu führen, dass sie ihre Selbstkontrolle überstrapaziert. Dabei ist das Problem nicht die fehlende Willenskraft oder ihre Ziele, sondern die Tatsache, dass sie sich mit zu vielen Zielen und Entscheidungen gleichzeitig konfrontiert sieht. Oft kommen sich die verschiedenen Ziele in die Quere, was bei der betroffenen Person Sorgen auslöst und dazu führt, dass sie weniger Aufgaben erfolgreich bewältigt. Egal ob Frau oder Mann, unser Rat lautet: Macht euch keinen Stress und keine Sorgen und denkt daran, dass es nur darauf ankommt, richtig zu planen und Prioritäten zu setzen. Rechne immer mit Hindernissen und halte einen Notfallplan bereit, um sie zu überwinden. Deine Gesundheit und Fitness sollten nie ans unterste Ende deiner To-Do-Liste verdrängt werden.
Wir können zwar unser Geschlecht oder unsere biologischen Instinkte nicht ändern. Doch indem wir verstehen, was unser Denken und Handeln beeinflusst, können wir unsere Einstellung aktiv in die gewünschte Richtung lenken und bestimmte Stärken und Schwächen zu unserem Vorteil nutzen. Unser Geschlecht setzt uns keine Grenzen, denn so etwas wie Grenzen gibt es nicht.