Im Zeitalter der Technologie sind Fitnesstracker für viele zu einem festen Begleiter auf ihrer Reise zu Gesundheit und Wohlbefinden geworden. Von der Smartwatch bis zu Apps auf dem Smartphone: Sie bieten eine Menge Features, um unser Verständnis von körperlicher Aktivität und Ernährung zu verbessern.
Das Tracken deiner Fitnessaktivitäten gibt dir ein Gefühl der Eigenverantwortung, präzise Überblicke und die Möglichkeit, erreichte Ziele ordentlich zu feiern. Trotz alledem gibt es aber auch Stolpersteine.
Das führt uns also zur unausweichlichen Frage: Tracken oder nicht tracken? Schauen wir uns das genauer an.
Vorteile von Fitnesstrackern
1. Du fühlst dich dir selbst gegenüber verantwortlich
Deinen Fitnessfortschritt klar und deutlich nachvollziehen zu können, kann dich stark motivieren.
Die visuelle Darstellung deiner Anstrengungen sorgt für Accountability und verleitet dich dazu, deiner Fitnessroutine treu zu bleiben und gesündere Entscheidungen zu treffen. Wer möchte schließlich nicht seine Base-Serie bis zum Ende durchziehen oder sein angestrebtes Schrittziel schaffen?
Unzählige Studien haben den positiven Einfluss betont, den die Kontrolle der eigenen Fitness auf körperliche Aktivität und das allgemeine Wohlbefinden hat.
2. Genaue Nachverfolgung deiner Aktivitäten
Mit Fitnesstrackern kannst du verschiedenste Aktivitäten genau verfolgen, inklusive deiner Kalorienaufnahme, der Dauer der Workouts und deiner Herzfrequenz.1
Mit diesem datengetriebenen Ansatz bist du in der Lage, informierte Entscheidungen zu treffen und deine Fitnesspläne optimal anzupassen.
Das kann ganz simpel geschehen, zum Beispiel, indem du dein Workout unter 60 Minuten hältst. Oder auch komplex werden, wenn du beispielsweise eine bestimmte Herzfrequenz aufrecht erhalten möchtest, um aerob zu trainieren.
Was es auch ist, rein durch das Bewusstsein kannst du schon effektivere Ziele setzen und Fortschritte verfolgen.
3. Erfolge feiern
Fitnesstracker bieten dir eine Plattform, um deine großen und kleinen Erfolge zu feiern.
Egal, ob es darum geht, dass du dein tägliches Schrittziel erreicht oder ein herausforderndes Workout gemeistert hast: Es fühlt sich einfach gut an, diese Erfolge zu würdigen. Indem du jeden noch so kleinen Fortschritt wahrnimmst, ermunterst du dich selbst dazu, deine langfristigen Fitnessziele fest im Blick zu behalten. Das ist der ultimative Motivations-Booster!
Mögliche Nachteile von Fitnesstrackern
1. Körperliche Anzeichen ignorieren
Auch wenn Fitnesstracker wertvolle Daten liefern, kann dich das unter Umständen dazu verleiten, deine Körpersignale nicht zu beachten.
Technik ist nicht perfekt. Bitte Alexa einfach mal mehrmals hintereinander, das Licht anzuschalten und du wirst sehen, was wir meinen. Warum spielt sie Musik ab?
Wenn du dich einzig und allein auf vordefinierte Kennzahlen verlässt, gehst du möglicherweise über deine körperlichen Grenzen. Zum Beispiel könnte dein Tracker anzeigen, dass du nicht müde bist – du dich aber müde fühlen. In einem solchen Fall ist es super wichtig, auf deinen Körper zu hören und dich daran zu erinnern, dass trainingsfreie Tage wichtig sind.
Wenn du diese Signale ignorierst, kann das mit Burnout, Erschöpfung oder sogar Verletzungen enden. Im Extremfall kann es sogar langfristige Komplikationen bedeuten, zum Beispiel, wenn du nach einer Corona-Infektion oder Erkältung wieder mit dem Training beginnst. Höre auf deinen Körper (oder deine Ärzte!) und arbeite immer auf deine langfristigen Ziele hin, statt auf kurzfristige Resultate.
2. Ungenauigkeit
Nicht alle Apps, die deine Fitness oder Kalorienaufnahme tracken, liefern korrekte Daten.2 Einige verrechnen sich möglicherweise beim Kalorienverbrauch während deiner Workouts oder interpretieren deine Herzfrequenzdaten falsch. Wir sind alle unterschiedlich.
Solche potentiell inkorrekten Informationen können zu falschen Entscheidungen führen – zum Beispiel dazu, dass du zu viel isst, um ein angebliches Kaloriendefizit auszugleichen oder dich aufgrund falscher Herzfrequenzdaten beim Training zu sehr auspowerst.
3. Mehr Stress und Ängste
Einige Menschen fühlen sich durch ständige Überwachung und Fixierung auf spezielle Ziele zusätzlich gestresst und überfordert. Manchmal ist das Trainieren an sich schon herausfordernd genug.
Es könnte daher zu viel sein, auch noch unter dem Druck von hoch gesteckten Zielen, der Aufrechterhaltung eines bestimmten Kaloriendefizits und besonderen Trainingszeiten zu stehen. Die Vorteile für deine mentale Gesundheit, die regelmäßige Workouts typischerweise mit sich bringen, können durch den zusätzlichen Stress ausgelöscht werden.
Schrittweise zu einem ausgeglichenen Ansatz
Wenn du die Vor- und Nachteile von Fitnesstracking kennst, liegt der Schlüssel zum Erfolg in einem ausgeglichenen Ansatz, der zu dir passt.
Hier sind einige Tipps, wie du mit potentiellen Stolpersteinen umgehen kannst:
1. Höre auf deinen Körper
Beachte deine Körpersignale und gib Pausen den Vorzug, wenn du sie brauchst.
Andersherum: Wenn deine Smartwatch dir anzeigt, dass du müde sein müsstest, du dich aber fit fühlst, leg einfach trotzdem los!
2. Prüfe die Richtigkeit der Daten
Bevor du dich komplett auf irgendeine Tracking-App oder ein entsprechendes Gerät verlässt, geh in den Recherchemodus und lies dir die Bewertungen durch. Mit einem verlässlichen und ausgiebig getesteten Tool kannst du das Risiko für Falschinformationen drastisch senken. Nimm dir auch Zeit, dein Gerät vernünftig einzurichten. Glaub uns, es wird sich auszahlen.
3. Setze realistische Ziele
Überlege dir erreichbare und realistische Fitnessziele, die zu deinen persönlichen Zielen und deinem Lebensstil passen.
Damit verhinderst du, dass das konstante Tracken dich unter Druck setzt und du vermeidest unnötigen Stress.
4. Versuche, achtsam zu tracken
Geh dein Tracking achtsam an, indem du regelmäßig hinterfragst, wie es dein Wohlbefinden beeinflusst. Wenn du das Gefühl bekommst, dass das Tracking bei dir Stress oder Ängste auslöst, kannst du über eine Reduzierung oder einen anderen Ansatz nachdenken.
Nimm Anpassungen vor und probiere es weiter. Es wird am Anfang vielleicht nicht perfekt sein, also nimm dir genug Zeit für das Feintuning und finde heraus, was für dich funktioniert.
5. Mach das Tracking zu deinem Tool, nicht zu deinem Meister
Genau wie jedes Tool, Supplement oder Teil deiner Ausrüstung erreichen auch Tracker deine Ziele nicht für dich. Nur weil du eine Smartwatch hast, bist du nicht automatisch näher dran.
Sieh Fitnesstracking eher als Tool, um deinen Weg zu mehr Wohlbefinden zu vereinfachen – nicht als Meister, der jeden deiner Schritte vorgibt. Versuche, im Gleichgewicht zu bleiben, indem du deine Technologie integrierst und gleichzeitig den wichtigen Einfluss deiner Ziele, Lebensumstände und deines Wohlbefindens anerkennst.
Noch mal in Kürze
Fitnesstracking ist ein wertvolles Mittel für mehr Accountability, präzise Nachverfolgung und eine Plattform, um deine Erfolge zu feiern. Aber verlass dich nicht blind auf die Technologie.
Geh auf Recherche, setze dir angemessene Ziele und nutze deine menschliche Intelligenz als Ergänzung der Technik. Alleine kann es schwierig sein, dich auf deiner Fitnessreise zurecht zu finden. Aber du und das richtige Tool in Kombination ergebt ein unschlagbares Team!
Literatur
- Tang, M. S. S., Moore, K., McGavigan, A., Clark, R. A., & Ganesan, A. N. (2020, July 22). Effectiveness of wearable trackers on physical activity in healthy adults: Systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. JMIR mHealth and uHealth. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7407266/
- Germini, F., Norohna, N., Debono, V. B., & Philip, B. A. (2022). Accuracy and acceptability of wrist-wearable activity-tracking devices: Systematic review of the literature. Journal of medical Internet research. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35060915/