Die Suppe gehört zu den ältesten und gleichzeitig beliebtesten Gerichten der Welt. Gerade wenn die Temperaturen sinken und das Wurzelgemüse Einzug in unsere Küche hält, sind Suppen fester Bestandteil unseres Speiseplans. Sie halten uns warm und liefern uns viele Vitamine und Nährstoffe, die der Körper gerade in dieser Zeit besonders braucht. Bereits unsere Vorfahren in der Steinzeit kochten Knochen in wasserfesten Gefäßen oder Säcken aus: die Entstehung der Brühe.
Es gibt sie warm und kalt, flüssig oder cremig, mit oder ohne Einlage, als Vorspeise oder als vollwertiges Gericht. Der Übergang zum Eintopf verläuft fließend. Suppen sind sehr vielfältig und werden je nach Land und Tradition anders zubereitet. Wir zeigen dir Suppenrezepte aus aller Welt. Lass dich inspirieren.
Italien: Minestrone
Minestrone ist eine reichhaltige italienische Gemüsesuppe. Als traditionelle Beilage wird Ciabatta, Nudeln oder Reis gereicht. Der Name der „Minestrone“ leitet sich von dem italienischen Wort „Minestra“ ab, was so viel wie „Suppe” bedeutet. Als Grundzutaten werden Karotten, Kartoffeln, Lauch, Bohnen und Erbsen verwendet, wobei die Zutaten je nach Region aber auch sehr stark variieren können.
Und so geht’s:
70 g Kartoffeln, 100g grüne Bohnen, 1-2 Möhren, 1 Stange Staudensellerie, ½ Zwiebel und 1 Knoblauchzehe waschen bzw. schälen und in kleine Würfel schneiden. Kartoffeln und Bohnen in Salzwasser 10-15min bissfest garen, abgießen und abschrecken. 50g Pancetta (ersatzweise Frühstücksspeck) in Streifen schneiden und gemeinsam mit Zwiebeln und Knoblauch in 1 Esslöffel Olivenöl bei mittlerer Temperatur in einem großen Topf etwa 1-2 Minuten anbraten. Nach und nach die Möhren und den Staudensellerie dazugeben und 1-2 Minuten mit andünsten. Mit etwa 800ml Gemüsebrühe ablöschen. Je nach belieben 1 TL frischen Thymian und 1 Lorbeerblatt hinzugeben. Alles einmal aufkochen und bei kleiner Hitze 15-20 Minuten köcheln lassen. Anschließend Bohnen und Kartoffeln hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen, wahlweise mit Zitronenschale, Petersilie und Parmesan verfeinern. Die Zutaten reichen für etwa 2 Personen.
Tipp: Eine Minestrone schmeckt am Tag nach der Zubereitung, wenn sich richtig durchgezogen ist, meist noch besser.
England: Kastaniensuppe
In England kennt man mehrere Arten, Kastanien zuzubereiten. So sind Kastanien beispielsweise die Hauptzutat einer traditionellen englischen Kastaniensuppe, die bevorzugt als Vorspeise serviert wird.
Das Rezept: 100g Zwiebeln, 1 Stange Sellerie und 120g Kartoffeln schälen und in feine Stücke schneiden. Das Gemüse anschließend in 1 Messerspitze Butter anschwitzen. 120g Esskastanien (Maronen) und 1 Gewürznelke hinzufügen und mit Salz und Pfeffer würzen. Anschließend mit 450ml Wasser ablöschen. Suppe einmal aufkochen und köcheln lassen, bis die Kastanien weich sind. Gewürznelke herausnehmen und die Suppe mit einem Pürierstab pürieren bis eine cremige Konsistenz erreicht ist. Wer keinen Pürierstab hat, kann die Suppe auch in den Mixer füllen. Abschmecken, wahlweise frischen Thymian darüberstreuen. Als klassische Beilage werden Croutons gereicht. Wir empfehlen selbstgemachte Croutons aus dunklem Vollkornbrot oder geröstete Nüsse.
Ukraine: Borschtsch
Es gibt unterschiedliche Rezepte, die sich je nach Region unterscheiden. Rote Bete ist in jedem Borschtsch enthalten. Sie verleiht der Suppe ihre rote Farbe, ihren Geschmack und ihr herzhaftes Aroma.
Zubereitung: 250g Beinscheibe vom Rind, in Würfel schneiden und mit 2 Litern Wasser eine Stunde bei mittlerer Hitze in einem Topf kochen. Wer möchte, kann die Knochen mitkochen, sie geben der Brühe einen extra Geschmack. 50g Kartoffeln, 100g rote Bete und 100g Weißkohl in Würfel schneiden und zu der Brühe geben. 1 Zwiebel, 1 Karotte und ½ Petersilienwurzel in Streifen schneiden. Alles in einer Pfanne gemeinsam mit etwas Öl, 1 Esslöffel Tomatenmark und 1 Teelöffel Essig anbraten. Etwas von der Brühe hinzugeben und abgedeckt 20 Minuten köcheln lassen, erst anschließend zum Rest der Suppe geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Vor dem Servieren 1 Esslöffel saure Sahne, gehackten Knoblauch und frische Kräuter in den Teller geben. Erst dann den Teller mit der Suppe auffüllen.
Japan: Misosuppe
Misosuppe ist ein japanisches Nationalgericht. Sie wird von den Japanern schon zum Frühstück gegessen. Den typischen Geschmack erhält die Suppe durch den Fischsud und die als Miso bezeichnete Sojapaste. Traditionell wird Misosuppe mit Stäbchen gegessen und geschlürft.
Unser Rezept: 2 Frühlingszwiebeln und 100g Tofu in Stücke schneiden. 600ml Fischfond in einem Topf erhitzen, Frühlingszwiebeln und Tofu hinzufügen und alles 5 Minuten köcheln lassen. 2-3 Teelöffel Misopaste einrühren. 50g getrocknete Shitakepilze sowie 5 Blätter Wakame (getrocknete Algenart, gibt es in Bio- und Asialäden) hinzugeben. Mit Sojasauce und dem Saft einer halben Limette würzen. Nach Belieben kann in der Pfanne gerösteter Sesam die Suppe weiter verfeinern. Das Rezept reicht für ca. 2 Personen.
Tipp: Du kannst sowohl fertig gekochte als auch frische Esskastanien verwenden!
Übrigens: Die Basis jeder Suppe sollte eine reichliche Portion Gemüse sein, damit du mit einer Suppe am Tag auf deine Gemüseration kommst. Gerade im Winter ist das besonders wichtig, da unser Immunsystem anfälliger gegenüber Krankheitserregern ist. Achte bei der Zubereitung darauf, dass die Suppe nicht zu lange zu hohen Temperaturen ausgesetzt ist, damit Vitamine und Mineralstoffe so gut es geht erhalten bleiben. Es empfiehlt sich, Suppen ein Mal aufzukochen und dann bei geringer Temperatur köcheln zu lassen.