„Grenzen sind für mich kein Hindernis. Sie treiben mich an.“
Man sagt Talent sei naturgegeben, für herausragende Leistungen hingegen entscheide man sich bewusst. Davon ist auch Steffi Marth fest überzeugt. Auch wenn sie weltweit Spitzenreiterin ist, hört die professionelle Mountainbikerin und BMX-Fahrerin aus Deutschland nie auf, sich neue Ziele zu setzen. Von Ängsten, Zweifeln und Grenzen lässt sie sich nicht zurückhalten. Diese Dinge genauso wie Freeletics treiben sie an. In diesem Interview spricht Steffi über ihre inneren Kämpfe, ihre Stärken, Konkurrenzdenken und darüber was der Slogan „Redefine your limits (definiere deine Grenzen neu)“ für sie persönlich bedeutet.
Wie bist dazu gekommen, an Mountainbiking-Meisterschaften teilzunehmen?
„Ich muss um die 12 Jahre alt gewesen sein, als in meinem Heimatort eine BMX-Strecke gebaut wurde. Als Kind verbrachte ich die meiste Zeit draußen und so wurde dieser Ort schnell zu meinem Paradies. Da waren keine Menschen, keine Autos, keine Häuser – nur wir Kinder. Wir hatten so viel Spaß auf den Fahrrädern und liebten die Geschwindigkeit. Ich wusste sofort, dass es das war, was ich machen wollte.
Schon nach kurzer Zeit nahm ich an Meisterschaften teil. Wettbewerbe mochte ich schon immer. Die Beste zu sein und hart für etwas zu arbeiten. Nachdem ich ein paar BMX-Rennen gewonnen hatte, hatte die Begeisterung auch meine Eltern erfasst und sie kauften einen Wohnwagen, um mit mir durch Deutschland und Europa zu touren. Danach konnte mich nichts mehr aufhalten! Nachdem ich acht bis zehn Jahre BMX gefahren war, entschied ich mich, Mountainbiken auszuprobieren und zu meiner Überraschung gewann ich das erste Rennen ohne jegliches Training. Ab diesem Zeitpunkt nahm ich also an BMX- und Mountainbike-Rennen teil: Ich war bei mehreren 4X Weltcup-Saisons dabei, nahm irgendwann auch an Enduro- und Freeride-Races teil und kürzlich am Downhill Weltcup. Ich bin fünffache deutsche Meisterin (BMX & 4X) und habe bei der 4X-Weltmeisterschaft 2014 und 2015 Bronze geholt.“
Was gefällt dir so an diesem Sport?
„Mountainbiking ist Action, Geschwindigkeit und Adrenalin, aber in einer ruhigen Umgebung. Für mich geht es darum, in der Natur zu sein und um das Gefühl grenzenloser Freiheit. Ich kann überall hin – so schnell wie ich es möchte. Sogar einen steilen Berg zu meistern macht mir Freude. Es ist hart, doch sobald ich oben angekommen bin, wird aus der Anstrengung pure Zufriedenheit. Ich weiß, dass ich hart dafür gearbeitet habe und kann die Abfahrt kaum erwarten. Der Sport ist das Beste, was mir passieren konnte und ich bin unglaublich dankbar, dass ich meine Leidenschaft zum Beruf machen durfte. Doch ich weiß auch, dass vieles davon nur durch meine harte Arbeit möglich ist.“
Würdest du also sagen, dein Erfolg basiert auf Glück, Talent oder deiner harten Arbeit?
„Um ehrlich zu sein, hatte ich schon immer Selbstzweifel. In den 18 Jahren, in denen ich an BMX- und Mountainbike-Rennen teilgenommen habe, hatte ich nie das Gefühl, besonders talentiert zu sein oder außergewöhnliche Erfolge erzielen zu können. Ich denke, dass ich nur durch meine Zielstrebigkeit und meinen Ehrgeiz so weit gekommen bin.
Auch wenn ich etwas gut gemacht habe, würde ich mich niemals einfach auf mein Können als Athletin verlassen. Ich wache noch immer auf und denke, dass ich nicht gut genug bin und noch mehr schaffen könnte. Klar, wenn ich mir meine Medaillen und Pokale anschaue, weiß ich, dass ich einiges erreicht habe, doch ich stehe dennoch unter Druck, weil ich weiß, dass ich noch mehr leisten kann. Doch sobald ich auf meinem Bike und draußen in der Natur bin, vergesse ich das alles und genieße den Moment.“
In welchem Bereich musstest du besonders hart trainieren?
„BMX-Fahren verlangt dem Körper einiges ab – du musst starke Beine und Sprintkraft haben. Leider habe ich nicht diese wunderbaren, schnell zuckenden Muskelfasern, die andere Biker haben. Das war für mich immer ziemlich stressig, vor allem in Trainingscamps. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich mich am meisten anstrengte und trotzdem am wenigsten Fortschritte machte und Probleme hatte, mit den anderen mitzuhalten. Und hier kommt Freeletics ins Spiel.“
Welche Rolle spielt Freeletics für dein Training?
„Mit Freeletics kann ich an den Körperpartien arbeiten, die ich fürs Biken brauche, jedoch nicht beim Biken trainieren kann. Es reicht nicht aus, sich aufs Rad zu setzen und loszufahren. Ohne effektives Training leidet nicht nur die Performance, sondern du läufst auch Gefahr, dich zu verletzen oder danach heftige Muskelschmerzen zu haben.
Mit den Freeletics Exercises und Workouts verbessere ich meine Haltung, was wirklich wichtig ist, um auch auf dem Bike die richtige Position einzunehmen. Viele übersehen, dass beim Biken auch der Oberkörper sehr wichtig ist. Besonders bei langen Downhill-Strecken spürst du deine Arme. Darum sind Pullups und Pushups ein wichtiger Teil meines Trainingsplans.
Der Hauptgrund, warum ich Freeletics mache, ist aber, dass ich dadurch meinen Core so stärken kann, wie ich es im Fitnessstudio nicht schaffen würde. Die meisten unterschätzen, wie wichtig eine starke Körpermitte ist. Die Top-Athleten wissen es, doch andere springen einfach aufs Bike und hoffen, dass sie Glück haben und sich nicht verletzen. Dieses Risiko gehe ich nicht ein. Eine starke Körpermitte ist meiner Meinung nach der beste Schutz und der beste Booster für meine Performance."
Was sind deine Grenzen und wie definierst du sie neu?
„Jeder denkt, dass Athleten die selbstsichersten Menschen sind, die es gibt. Doch anders als die meisten bin ich oft unsicher und habe Selbstzweifel. Ich denke, die meisten würden das als Grenze ansehen, doch ich mag das Gefühl, unter Druck zu stehen. Es treibt mich nur noch mehr an. Meiner Meinung nach kannst du Entspannung nicht fühlen, wenn du davor keinen Stress hattest.
Ich denke eine andere Grenze ist, dass ich aus Plessa stamme. Das liegt im Nordosten von Deutschland, wo es absolut flach ist und es keine Berge gibt. Manchmal denke ich, ich hätte um einiges besser sein können, wenn ich in Süddeutschland in der Nähe der Berge gelebt hätte – doch diesen Gedanken versuche ich zu verwerfen. Stattdessen haben wir eine Strecke gebaut, die wie eine Nachbildung der Strecken ist, auf denen ich Rennen fahre. Ich sehe es so, dass ich mich eben besonders reinhängen muss, um mit den Bikern mitzuhalten, die die Berge schon immer vor der Haustüre hatten. Aber damit kann ich leben. Ich mag diese zusätzliche Herausforderung."
Wie ist es, als Frau in einem von Männern dominierten Sport zu bestehen? Hält dich das in irgendeiner Weise zurück?
„Es wird viel über dieses Thema diskutiert. Frauen wollen nicht anders betrachtet werden als Männer, doch ich sehe das anders. Ich denke Frau zu sein ist genau das, was uns besonders macht – und wir ziehen es trotzdem durch. Wir sollten nicht versuchen, wie Männer zu sein, um besser „hineinzupassen“. Wir sollten immer noch Frauen bleiben und unsere feminine Seite zeigen. Wenn das bedeutet, ein pinkes Bike zu haben, dann ist das okay. Wir sind nun mal Frauen. Klar, manchmal kommt man nicht drum rum. Ich werde jeden Tag schmutzig. Ich habe Schlamm im Gesicht und schöne Fingernägel sind einfach nicht drin, weil sie brechen würden. Ich kann auch nicht tonnenweise Make-up tragen, weil ich unter meinem Helm so schwitze, aber damit muss man sich eben arrangieren. Doch ich versuche die Rolle von Frauen im Mountainbiking zu stärken und ihnen zu zeigen, dass es auch für uns ein großartiger Sport ist."
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