Du willst deinen Körper zu Beginn des neuen Jahres entgiften? Du spielst mit dem Gedanken, die immer beliebter werdenden Saftkuren selbst auszuprobieren, und herauszufinden, ob man dadurch wirklich abnimmt und sich energiegeladener fühlt? Juicing ist zurzeit groß in Mode, aber ist es wirklich nötig? Lohnt es sich, seinem Körper jegliche feste Nahrung zu verweigern? Da dieser Trend immer beliebter wird, wollen wir hier erläutern, was wirklich dahinter steckt.
Was ist eine Saftkur?
Bei Saftkuren, auch als „Juicing“ bezeichnet, wird die gewöhnliche, feste Nahrung durch Flüssigkeit ersetzt. Saftkuren können zwischen einem Tag und einem Monat dauern, wobei man normalerweise ausschließlich frische Frucht- und Gemüsesäfte, sowie Kräutertees und Brühen zu sich nimmt. Kaffee, koffeeinhaltige Tees, Milch, Limo und mit Proteinpulver angerührte Getränke sind dabei ein absolutes No-Go.
Warum der große Hype?
Entgiftungskuren helfen angeblich, dem Körper eine erhöhte Menge an Nährstoffen zuzuführen. Außerdem heißt es, dass das Obst und Gemüse im flüssigen Zustand weniger Ballaststoffe enthält. Dadurch benötigt der Körper weniger Energie für den Verdauungsvorgang und hat mehr Zeit zum Entschlacken und Entgiften. Zudem sollen Saftkuren mehr Energie verleihen, beim Abnehmen helfen sowie Kopfschmerzen, Muskelkater und Müdigkeit entgegenwirken. Warum sollte das also nicht gut für mich sein? Ganz so einfach ist es leider nicht…
Was sind die Nachteile?
Der ganz offensichtliche Nachteil ist, dass du hungern wirst. Wenn du einen besonders großen Appetit hast, könnte man sogar von „verhungern“ sprechen. Hunger kann sich wiederum negativ auf deinen Schlaf und deine Konzentrationsfähigkeit auswirken.
Wir wissen alle, dass ein Free Athlete Energie braucht – und zwar jede Menge. Beim Juicing nimmst du deinem Körper aber seine wichtigste Energiequelle, nämlich die feste Nahrung. Dadurch wirst du nicht mal mehr annähernd so hohe Leistung bringen können wie normalerweise. Und von PBs kannst du dann nur noch träumen.
Lohnt sich das Hungern?
Die meisten Experten sind sich einig, dass Saftkuren für die Entgiftung deines Körpers nicht nötig sind, da sich der Körper ganz von selbst entgiftet. Es gibt also überhaupt keinen Grund, auf feste Nahrung zu verzichten. Im Gegenteil: Dadurch belastest du deinen Körper nur umso stärker.
Wenn du abnehmen willst, sind Saftkuren ganz sicher nicht der richtige Weg. Schon gar nicht auf lange Sicht. Natürlich verlierst du dabei Gewicht, aber das besteht zum größten Teil aus Wasser. Diese Kilos nimmst du sofort wieder zu, sobald du wieder normal isst. Was du sonst noch abnimmst ist eine Mischung aus Fett und wertvoller Muskelmasse. Wäre es nicht schade, deine hart erarbeiteten Muskeln wieder zu verlieren?
Wenn ich es trotzdem ausprobieren würde, auf was müsste ich achten?
Abgesehen von all den Nachteilen, sind Saftkuren eine gute Methode, deine Willenskraft zu stärken und dich in echter Selbstdisziplin zu üben. Wenn du es also wirklich ausprobieren willst, halte dich an das Motto „Fresh is best“! Mach deine eigenen Säfte, die dir schmecken und bei denen du genau weißt, was drin ist. So sparst du außerdem viel Geld, da in Flaschen erhältliche Saftkuren absolut überteuert sind – wobei die Hersteller behaupten, dass ihre Säfte aufgrund eines speziellen Herstellungsprozesses noch wertvoller sind. Aber was kann wertvoller sein als pure Natur? Verwende deshalb frisches Gemüse – besonders grünes Gemüse bringt zusätzliche Proteine – und Früchte für den Geschmack. Übertreib es aber nicht mit den Früchten, du willst ja nicht zu viel Zucker zu dir nehmen. Verwende Zitronen, Limonen, Beeren oder sogar süßliches Gemüse wie Rote Beete oder gelbe Paprika. Du solltest täglich mindestens drei Liter Saft und außerdem viel Wasser trinken.
Was die Dauer betrifft, nimm dir nicht zu viel vor: Ein bis drei Tage können eine nützliche Erfahrung für deine mentale Stärke sein. Eine Woche ist schon extrem grenzwertig, was deine Gesundheit und den Verlust von Muskelmasse betrifft. Alles darüber hinaus ist schlicht und einfach ungesund.
Training und Saftkuren passen übrigens gar nicht zusammen, da dein Körper ganz einfach nicht die Energie für ein ganzes Workout haben wird. Während deiner Entgiftung solltest du also lieber auf das Training verzichten.
Bevor du eine neue Diät ausprobierst, denk immer daran: Durch eine schnelle Entgiftungskur kannst du nicht all die Naschereien und kleinen Sünden aus dem Vorjahr rückgängig machen. Schon gar nicht, wenn du danach wieder wie gewohnt weitermachst. Es gibt keine Wundermittel, also mach nicht alles mit, nur weil es gerade Mode ist. Dein Körper ist einzigartig. Pflege ihn und hör auf ihn. Behandle ihn mit Respekt. Mach das, was für dich selbst richtig ist. Nicht nur auf kurze Sicht, sondern immer.