Wir erhalten jeden Tag viele Mails mit unterschiedlichen Geschichten. Eine davon ist besonders herausgestochen. Christiane ist ein Free Athlete mit einer Botschaft. Der Botschaft, dass man den Moment leben sollte. Wenn du etwas verändern willst, dann tue es. Nicht morgen, nicht nächstes Jahr. Jetzt. Denn das Leben kann sich von heute auf morgen um 180° drehen. So wie das von Christiane. Das ist ihre Geschichte.
Wie viele 28-Jährige, habe ich mein Leben in vollen Zügen genossen. Ich hatte Ziele für die Zukunft, wollte die Welt bereisen. Gesundheit und Fitness waren mir wichtig. Ich habe mit Freeletics trainiert. Sogar ein Halbmarathon war geplant. Ich habe jeden Moment genossen, wurde immer stärker und stärker. Dann hat sich alles radikal verändert. Diese Erfahrung war für mich eine wichtige Lektion, die ich gerne mit euch teilen möchte.
Im Mai 2015 habe ich bei mir einen Knoten entdeckt. Mein Arzt hat mir gesagt, dass es nichts Gefährliches sei. Na gut, dachte ich mir. Ich habe für den Sommer eine Reise nach Vietnam gebucht und entschieden, dass ich den Knoten vor der Abreise entfernen lassen werde. Vor dem geplanten Eingriff ging ich zur Kontrolle. Und dieser Moment hat mein Leben verändert.
Die Diagnose: Krebs. Für mich brach im ersten Moment die Welt zusammen. Vorher hatte ich immer das Gefühl, dass ich mein ganzes Leben noch vor mir habe. Jetzt fühlte es sich so an, als wäre alles in weite Ferne gerückt. Ich wartete auf die Testergebnisse, die zeigen sollten, wie schlimm der Krebs tatsächlich war. In diesem Moment habe ich beschlossen: Wenn der Krebs sich ausgebreitet hat, wars das. Keine Behandlung, keine Chemo. Den Rest meiner Zeit wollte ich damit verbringen, durch die Welt zu reisen und mir meine kühnsten Träume zu erfüllen.
Die Ergebnisse kamen zurück. Der Krebs hatte sich noch nicht ausgebreitet. Darum habe ich mich dafür entschlossen, mich behandeln zu lassen. Chemotherapie, Operation und anschließend Strahlentherapie. Ich habe dem Krebs den Kampf angesagt und mir geschworen, dass diese Erfahrung niemals mein ganzes Leben bestimmen wird. Ich hatte doch noch so viele Ziele. Niemals würde ich sie aufgeben. Meine positive Einstellung und meine mentale Stärke wurden zu meiner allerstärksten Waffe. Freeletics hatte mich einiges gelehrt. Und das half mir, jeden Tag aufs Neue zu kämpfen. Der Sport hat mir die Kraft gegeben, die ich in dieser schweren Zeit so bitter nötig hatte.
Ich weiß nicht genau, wann es mir besser gehen wird. Aber das hält mich nicht davon ab, die Zukunft zu planen. Wenn mir meine Behandlung oder eine OP dabei im Weg stehen, ist das okay. Ich lasse mich davon nicht unterkriegen. Ich suche mir einfach ein neues Ziel, das ich erreichen kann. Im Moment bereite ich mich auf einen Halbmarathon vor. Ich bin nicht 100% sicher, ob ich das schaffe. Aber ich werde trotzdem so hart trainieren, wie ich kann. Und wenn ich daran glaube, werde ich es schaffen. Mein Motto, Distanz ist was der Kopf draus macht.
Studien belegen, dass Sport sich positiv auf Krankheiten wie Krebs auswirkt. Ich spreche mich mit meinen Ärzten regelmäßig ab, erzähle, was und wie viel ich trainiere – und sie ermutigen mich, weiter zu machen. Wenn es mir nicht gut geht, soll ich einfach eine Pause einlegen und mich erholen. Die Ärzte stehen zu 100% hinter dem, was ich tue. Oft erzählen sie anderen Patienten von mir, damit mein positives Beispiel ihnen Kraft gibt.
Natürlich ist es frustrierend, wenn meine Bestzeiten schlechter werden. Vor allem, weil ich so hart trainiert und so viel erreicht hatte, bevor ich krank wurde. Ich konnte ohne Probleme 3 Workouts in Folge machen. Jetzt bin ich schon nach 5 oder 10 Burpees k.o. Aber wenn ich mein Workout zu Ende machen kann, bin ich glücklich.
Ich möchte Menschen dazu motivieren Sport zu treiben. Zum einen die, die die Möglichkeit haben Sport zu machen, weil sie gesund und fit sind. Aber auch diejenigen, die den Anfang nicht schaffen oder selbst krank sind. Gesundheit ist nicht selbstverständlich und sollte gepflegt und gefördert werden.
Ich weiß, dass ich vielleicht nicht mehr wie die meisten 29-Jährigen bin. Trotzdem fühle ich mich so. Ich lebe den Moment. Und obwohl ich keine Kontrolle über meine Krankheit habe, habe ich das Gefühl, dass ich sehr wohl die Kontrolle über mein Leben behalte. Ich mache immer noch das, was mir Spaß macht. Ich trainiere immer noch. Obwohl ich schwach bin und obwohl ich nach der Chemo müde und ausgelaugt bin, ist es genau das, was ich brauche. Und das, was ich machen will. Ich lasse nicht zu, dass mir da irgendetwas im Weg steht.
Das ist die Botschaft, die ich mit euch teilen möchte. Ich will andere inspirieren, die das Gleiche durchmachen wie ich. Deine Krankheit definiert dich nicht. Und ist ganz sicherlich nicht deine Zukunft. Du hast die Kontrolle darüber, was du tust. Mach das weiter, was dir Spaß macht. Bleib positiv. Lass uns diesen Kampf gewinnen!
Natürlich ist es schwer. Du wirst Tage haben, an denen du keine Lust hast. An denen du nicht die Energie hast, von der Couch aufzustehen. Das ist okay. Aber bitte, vergiss nie, wie viel Glück du hast, dass du überhaupt die Wahl hast. Verschwende keine einzige Sekunde deines wertvollen Lebens.
Das Einzige, was dich bestimmt, ist, was du tust. Jeder Tag ist eine Chance für eine ganz besondere Erinnerung. Schätze jede Minute. Es gibt gute und schlechte Zeiten! Lass die guten überwiegen und denke in schlechten Zeiten daran, dass die guten wieder kommen. Zeit heilt alle Wunden, also steh immer wieder auf wenn du am Boden bist. Du hast die Macht über dein eigenes Leben, deine Zukunft und dein Schicksal.
Danke Christiane, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast. Wir sind stolz, dass du ein Teil unseres Teams bist.